Mathilda
Mathilda *2011
Als Pequeño 2014 verstarb, war für uns klar: Der freie Sofaplatz sollte wieder einem Tierschutzhund gehören. Die Organisation, die bereits bei Pequeños Ausreise und bei Heinrichs Vermittlung geholfen hatte, war inzwischen auch in Russland aktiv. Auf ihrer Website entdeckte ich das Bild einer kleinen, pummeligen Hündin mit unglücklichem Blick – sehr unvorteilhaft fotografiert, mit wenig Chancen auf Vermittlung. Und doch ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf.
Im August 2014 holte ich Mathilda am Flughafen Hannover ab. Sie marschierte ohne jede Spur von Angst oder Unsicherheit durch ihr neues Zuhause – und war sofort begeistert von ihren neuen Hundefreunden. Doch schnell zeigte sich: Mathilda hatte große Angst vor Männern – auch vor meinem Mann. Und sie wich nicht etwa zurück, sondern ging nach vorn. Anbellen, Knurren, Zähnefletschen – und wenn ich nicht konsequent deeskaliert hätte, wäre auch Beißen Teil ihrer Strategie gewesen. Es brauchte anderthalb Jahre, viel Training – und mindestens genauso viel Geduld meines Mannes –, bis sie ihre Ängste überwinden konnte. Heute sind die beiden unzertrennlich.
Mathilda ist klug, souverän und freundlich zu Menschen und Hunden. Mit ihren inzwischen 14 Jahren ist sie etwas ruhiger geworden. Früher raste sie in voller Geschwindigkeit durch den Garten – heute sitzt sie lieber auf dem Rasen und beobachtet aufmerksam das Geschehen.
In unserer Hundegruppe ist sie – nach Mia – die Chefin. Ihr besonderes Talent: zu hohe Energie oder zu wildes Spiel punktgenau zu stoppen.
Beim Begegnungstraining mit ängstlichen oder angstaggressiven Hunden ist sie mir eine große Hilfe und wertvolle Unterstützung.