Partout

Bild: Debra Bardowicks

Etwa drei Jahre alt war Partout, als er 2004 aus der Türkei am Flughafen Düsseldorf ankam. Wir hatten ihn auf einem einzigen kleinen Foto im Internet gesehen – und wussten kaum, was uns erwarten würde. Dann stieg er aus seiner Transportbox: ein großer, imposanter Hund mit ernstem Gesichtsausdruck und durchdringendem Blick. Ein türkischer Herdenschutzhund stand vor uns.

Mit Pequeño und Heinrich lebten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Rüden bei uns – unterschiedlicher hätten die drei kaum sein können. Und doch: Vom ersten Moment an verstanden sie sich. Sie spielten, fraßen und lagen gemeinsam – als wären sie ein eingespieltes Team. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen war klar: Partout ist der Chef!

Nicht durch Lautstärke oder Dominanz, sondern allein durch seine souveräne Ausstrahlung, seine ruhige Präsenz und seinen klaren Blick.

Er brauchte eine andere Art von Führung – feinfühlig, klar und angepasst an seine ursprüngliche Aufgabe: der unbestechliche Wächter eines Territoriums. Diese Veranlagung ließ sich nicht einfach „aberziehen“. Doch mit der richtigen Ansprache konnte auch Partout uns überallhin begleiten – sicher, ruhig, verlässlich.

Er war unser erster Hund mit der Diagnose Leishmaniose. Dank unserer engagierten Tierärztin konnten wir ihn medikamentös gut einstellen, und er lebte noch viele Jahre in stabiler Gesundheit.

Partout wurde 14 Jahre alt.
Mit ihm verloren wir den Ruhepol in unserer Mitte – und die anderen Hunde ihren Chef.